In unserer nun fast dreijährigen Zusammenarbeit mit den Oberbergkliniken hat sich Status zu einem integralen Bestandteil des Klinikalltags etabliert. Es wurden bereits 115.000 Skalen mit mehr als 4200 Patient*innen erhoben. Beim diesjährigen DGPPN Kongress hat der Leiter des Projektes Dr. Lars Hölzel einen Vortrag über das O-P-T gehalten.
Status ist die technische Grundlage des O-P-Ts. Patient*innen und Therapeut*innen nutzen die Plattform täglich.
Das Abstract zu dem Vortrag finden Sie im Programm des Kongresses unter https://www.dgppnkongress.de/ > Programm > Programmplan oder für den einfachen Zugriff hier:
Das Oberberg-Psychometrie-Testsystem (O-P-T) – digitale Unterstützung der (teil-)stationären Patient:innenbehandlung
Autor:innen:
L. Hölzel (Schlangenbad, DE), M. Berger (Freiburg im Breisgau, DE), A. Wahl-Kordon (Hornberg/Lörrach, DE), A. Jähne (Bad Säckingen/Lörrach, DE), M. Rein (München, DE), P. Heßmann (Berlin, DE), T. Freyer (Schlangenbad, DE), M. Müller (Berlin, DE)
Die frühzeitige Identifikation von Patient*innen, die nicht oder nicht ausreichend auf eine medikamentöse und/oder psychotherapeutische Therapie ansprechen ist für eine erfolgreiche Behandlung von hoher Relevanz. Empirische Untersuchungen zeigen wiederholt, dass das klinische Urteil hier an seine Grenzen kommen kann und durch objektive Daten ergänzt werden sollte.
Die Digitalisierung erlaubt es, Fragebogenerhebungen automatisiert auszuwerten, grafisch aufzubereiten und dem gesamten Behandlungsteam direkt zur Verfügung zu stellen. In den Oberbergkliniken geschieht dies mit Hilfe des Oberberg-Psychometrie-Testsystems (O-P-T). Das dabei erfasste breite Set an Selbstbeurteilungsinstrumenten misst zu Beginn und danach kontinuierlich:
a) die allgemeine und störungsspezifische psychopathologische Symptomatik
b) die psychosoziale Funktionsbeeinträchtigung
c) die Auswirkungen der Therapien auf die Krankheitssymptomatik
d) die Zufriedenheit der Patient*innen mit der Behandlung
e) in Katamnesen den Verlauf nach Entlassung
Die Fragebogen-Items werden von den Patient*innen über ein Klinik-iPad oder über die App auf ihrem eigenen Smartphone eingegeben.
Das O-P-T wird aktuell bereits an 13 Kliniken eingesetzt. Mit seiner Hilfe wurden bislang 115.000 Skalen bei mehr als 4.200 Patient*innen erfasst. Unter anderem wurde damit die Ergebnisqualität der Depressions- und Angstbehandlung mit einer Prä-Post-Effektstärken von 1,3 (CI:1,1-1,5) ermittelt. Umfassende weitere Datenanalysen zu den genannten Parametern liegen vor.
Das O-P-T hat sich als ein sehr nützliches Tool in folgenden Bereichen erwiesen:
– prozessbegleitende Erhebung und dessen Feedback
– Steuerung des individuellen Behandlungsprozesses
– Objektivierung von Behandlungseffekten gegenüber Einweisern und Kostenträgern.
– Erstellung externer Qualitätsberichte
– Benchmarking der Behandlungsergebnisse
– Datenbasis zur Qualitätsentwicklung in der Behandlung einzelner Erkrankungsbilder
– Datenbasis für Forschung